Das Erbe sinnvoll anlegen: So gelingt es!

Sie haben geerbt? Gerade jetzt sind Sie damit nicht allein. Die ältere Generation hat eine Vorliebe fürs Sparen, weshalb in Deutschland aktuell besonders viel und oft geerbt wird.

Nichtsdestotrotz ist eine Erbschaft häufig eine sehr emotionale Erfahrung.

Einerseits handelte es sich bei der oder dem Verstorbenen vielleicht um einen geliebten Menschen. Dann kann die Erbschaft natürlich einen sehr bitteren Beigeschmack haben. Andererseits fragen Sie sich vielleicht, was Sie als nächstes tun sollen.

Gerade Erbende, die Geld geerbt haben und dieses Erbe sinnvoll anlegen wollen, können sich von dieser Situation überfordert fühlen. Dennoch ist es wichtig, jetzt zügig zu handeln. Was sind Ihre Optionen und was gibt es zu erledigen?

In diesem Blog-Beitrag informieren wir Sie darüber, warum immer mehr Menschen ihr Erbe investieren, statt es in die Bank zu stecken, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Erbe anlegen, und wie Sie das geerbte Vermögen sinnvoll in Ihr bestehendes integrieren.

Börse statt Bank: Warum immer mehr Menschen anlegen.

Immer mehr Menschen sehen bei größeren Geldsummen nicht mehr den Vorteil, in Spareinlagen zu investieren. Das aktuelle Zinsumfeld erlaubt einfach zu wenig Rendite. Viele entscheiden sich deshalb für den anderen Weg: Das Erbe sinnvoll anlegen, um finanzielle Ziele zu erreichen.

Das Erbe anlegen: Was Sie vorher erledigen müssen.

Bevor Sie das Erbe anlegen, müssen einige rechtliche Dinge geklärt werden. Sind Sie beispielsweise wirklich von Amtswegen her Erbe oder Erbin? In der Regel ist das im Erbschein dokumentiert. Zum anderen gilt es zu prüfen, ob noch etwaige Ausgaben zu berücksichtigen sind.

Das kann zum einen die Erbschaftsteuer sein, zum anderen könnten noch Kredite zurückzuzahlen sein. Zu guter Letzt ist es möglich, dass Sie als Haupterbe bzw. -erbin auch noch Vermächtnisse erfüllen müssen. Bei der ersten Frage hilft eine Steuerberatung, bei den anderen ein Blick in den Finanzordner des Erblassers oder der Erblasserin. Vermächtnisse sind gezielte Zuwendungen aus dem Nachlass. So wollte Ihre Großmutter eventuell, dass der Musikverein Ihres Wohnortes im Falle ihres Todes 5.000 € erhält. Solche Auflagen stehen im Testament bzw. im Erbschein.

Entscheidend ist natürlich auch, ob Sie Alleinerbe bzw. -erbin sind oder Teil einer Erbengemeinschaft. Sind mehrere Erben vorhanden, kommt erfahrungsgemäß doch erstmal wieder die emotionale Komponente auf den Tisch.

Zur Übersicht hier eine kurze Liste mit den wichtigsten Punkten:

  • Sind Sie laut Erbschein Erbe bzw. Erbin?
  • Fallen Ausgaben an (Erbschaftssteuer, Kredite, Vermächtnisse)?
  • Sind Sie Alleinerbe bzw. -erbin oder Teil einer Erbengemeinschaft?

Der Umgang mit geerbten Sachwerten.

Oft ist bei Erbschaften in Deutschland eine Immobilie mit im Bestand, es können aber auch andere Sachwerte wie Schmuck oder Autos sein. Zunächst steht die Frage im Raum, ob diese Sachwerte behalten oder verkauft werden sollen. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

Haben Sie keine Verwendung für die geerbte Immobilie, das Auto usw.?
Müssen diese Sachwerte geteilt werden? Das ist der Fall bei einer Erbengemeinschaft
Möchten Sie Ihr Erbe anlegen bzw. an der Börse investieren können?

Falls die Antwort bei einer dieser Fragen „Ja“ lautet, sollten Sie zunächst den Wert Ihrer Erbschaft bestimmen lassen. Diese Aufgabe wird am besten von unabhängigen Spezialisten übernommen.

Tipp: Oft ist es sinnvoll, sich beim Verkauf Zeit zu lassen, um nicht unter Wert verkaufen zu müssen.

Das Erbe klug anlegen: Die wichtigsten Fragen

Wenn auch diese Fragen geklärt sind, können Sie sich nun endlich darum kümmern, wie Sie nun das Erbe sinnvoll anlegen.

Aber das ist leichter gesagt als getan. Sollten Sie Aktien kaufen? In Fonds investieren? All das sind berechtigte Fragen, aber die Antworten hängen davon ab, wo Sie sich im Leben gerade befinden und welche finanziellen Ziele Sie haben. Deshalb sollten Sie an erster Stelle folgende Punkte klären:

  1. Haben Sie noch Schulden?
    Tilgen Sie als erstes Ihre Schulden, egal ob der noch nicht abbezahlte Auto- bzw. Studienkredit, oder das Darlehen für die selbstgenutzte Immobilie, führen Sie diese als Erstes zurück, bevor Sie darüber nachdenken, wie Sie das Erbe anlegen.
  2. Was sind Ihre finanziellen Ziele?
    Werden Sie sich über Ihre Ziele klar, die Sie mit dem Erbe anstreben. Gibt es einen Traum, den Sie sich früher oder später mit dem erfüllen möchten? Für den eines kann es das eigene Wohnmobil sein, für die andere eine Weltreise. Oder vielleicht träumen Sie einfach davon, nicht mehr so viel arbeiten zu müssen. Werden Sie sich darüber klar, wie sie mit diesen Wünschen umgehen möchten und setzen Sie Prioritäten.Viele Menschen, die ein Erbe anlegen, erhoffen sich davon in erster Linie finanzielle Sicherheit für die Zukunft. In anderen Worten: Sie wollen Ihre Altersvorsorge aufbessern. Und das ist eine sehr realistische Hoffnung! Denn in diesen Fällen handelt es sich um langfristige Ziele mit großen Vorteilen auf der Zeitachse, da Schwankungen in Ruhe ausgesessen werden können.
  3. Wie viel Risiko möchten Sie eingehen?
    Haben Sie bisher bereits Erfahrungen mit Geldanlagen, oder haben Sie durch die Erbschaft das erste Mal damit zu tun? Das Risiko fehlender Erfahrung liegt vor allem darin, das zu viel oder zu wenig gewagt wird. Überlegen Sie sich genau: Bei welchen Schwankungen können Sie noch ruhig schlafen? Dabei sollten Sie nicht nur abstrakt in Prozenten denken: Führen Sie sich den entsprechenden Betrag in Euro vor Augen. Grundsätzlich ist eine möglichst breite Streuung empfehlenswert, egal ob Sie Ihr Erbe anlegen oder anderweitig investieren.Insgesamt sollten Sie sich erst einmal darüber bewusst werden, welche Ertragserwartung Sie haben und ob diese im aktuellen Finanzmarktumfeld realistisch ist. Als unabhängige Finanzberatung unterstützt Sie die Financial Planning Freiburg gerne bei Ihren Überlegungen.
Beratung anfragen

Unser Tipp: Hüten Sie sich vor Klumpenrisiken! Erstellen bzw. aktualisieren Sie Ihre Vermögensbilanz. Gibt es Vermögenswerte, die bisher bereits übergewichtet waren und durch das Erbe noch größer werden? Solche Klumpenrisiken gilt es zu vermeiden.

Nehmen wir einmal Herr Schäfer. Er hat von einer Großtante ein Depot mit deutschen Aktien geerbt. Er will sein Erbe anlegen, allerdings spart er selbst bereits in einen DAX-ETF. Dieses Klumpenrisiko ist riskant, weil die internationale Streuung fehlt.

In welche Finanzprodukte sollten Sie Ihre Erbe investieren?

Sie haben keine Ahnung, was Sie sich unter Finanzprodukten vorstellen können? Da sind Sie mit Sicherheit nicht allein. Hier eine kurze Erklärung:

Produkte der Finanzindustrie sind nur Verpackungen, Egal ob aktiv gemanagte Fonds, passive Indexfonds (ETF), Zertifikate oder Versicherungen. Wichtig ist, was drin steckt. Zu den Hauptanlageklassen gehören Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold. Jede Anlagekategorie hat Ihre Stärken und Schwächen und unterscheidet sich bei der Rendite, der Sicherheit und der Verfügbarkeit. Mit allen anderen Produkten und Möglichkeiten des Kapitalmarktes können Sie sich als Beimischung beschäftigen, wenn Sie sich mit den Grundlagen auskennen und vor allem eigene Erfahrungen mit der Anlage Ihres Erbes erlebt haben.

Doch was ist denn nun das Richtige für Sie? Sollten Sie Aktien kaufen? In Fonds investieren? All das sind berechtigte Fragen. Doch um es mit den Worten eines Juristen zu beantworten: Es kommt darauf an!

Zum Beispiel auf Ihre Lebenslage und finanziellen Ziele. Wenn Sie bald in Rente gehen oder die Ausgaben für Ihr Studium planen möchten, sind Immobilien möglicherweise die beste Option, um Ihr Erbe sinnvoll zu investieren. Wenn Sie jedoch über Jahrzehnte hinweg investieren wollen (oder keine anderen großen finanziellen Ziele haben), dann bieten vermutlich Aktienanlagen im Laufe der Zeit größere Renditechancen bei geringerem Risiko.

Doch bevor jedoch der Blick auf die Produkte gerichtet wird, sollten die Kosten und der eigene Einsatz betrachtet werden. Je günstiger ein Finanzprodukt ist, umso weniger Risiko müssen Sie für Ihren Nettoertrag eingehen. Neben der Betrachtung der Kosten gilt es herauszufinden, wieviel Zeit und Lust Sie haben, sich mit der Anlage Ihres Erbes zu beschäftigen.

Sie möchten das lieber nicht völlig alleine auf sich nehmen? Dann können Sie einen unabhängigen Berater engagieren und brauchen sich somit nicht täglich um Ihr Vermögen zu kümmern. Sie sollten aber trotzdem die Möglichkeit haben, regelmäßig einen Blick auf Ihre Finanzen zu werfen und die Entwicklung nachzuvollziehen!

Das Schlusswort.

Um Ihr Erbe klug anzulegen, gilt es einige wichtige Punkte zu klären und Fragen zu beantworten. Was muss im Falle einer Erbschaft als erstes unternommen werden? Was ist Ihre Lebenslage, welche finanziellen Ziele möchten Sie erreichen und welche Finanzprodukte eignen sich, um diese Ziele zu erreichen?

Je nachdem, wie nah Sie der verstorbenen Person standen, kann ein Erbfall auch mit einer großen emotionalen Belastung einhergehen. Wir von der Financial Planning Freiburg wollen Ihnen als unabhängige Finanzberatung wenigstens in den finanziellen Belangen etwas Last nehmen.

Gerne beraten wir Sie zu den nötigen Schritten und den Möglichkeiten, Ihr Erbe sinnvoll anzulegen.

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